Gott ist reine Liebe
Für das Ego ist es von wesentlicher Bedeutung, dass wir unsere Existenz im Geist Gottes nicht wiederbeleben. Gott muss gefürchtet werden und wir müssen tiefe Schuldgefühle wegen unserer Gottesfurcht empfinden. In unserer Welt gibt es grundsätzlich zwei Glaubenssysteme. Das eine leugnet die Existenz Gottes, und für diejenigen, die dies glauben, ist die Welt ein Ort des Zufalls und des Chaos. Man weiß nie, was die Natur einem in dieser Welt zufügt – Erdbeben, Verlust des Arbeitsplatzes, ein Autounfall, der Verlust eines Freundes oder vielleicht ein Asteroid, der die Erde trifft. Das bedeutet, dass sich das Selbst in einem ständigen Zustand der Angst befinden muss. Die Angst mag tief verborgen sein und die äußere Persönlichkeit mag strahlend sein, aber die vom Ego gesteuerten Handlungen des Selbst werden sich darauf konzentrieren, wie der Körper in dieser unsicheren Welt erhalten werden kann.
Die zweite Grundüberzeugung, die in gewissem Maße fast alle Religionen durchdringt, ist die Vorstellung von Gott als einem richtenden Wesen. In diesem Szenario gibt es in der Regel eine Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, und wie dieses Leben aussieht, ist ein Ergebnis dessen, was wir tun, während wir hier sind. Wieder einmal erschafft das Ego einen „Gott“, der nicht die reine Liebe ist, und wir müssen uns vor diesem „Gott“ fürchten, weil unsere Zukunft in seinen Händen liegt. In beiden Szenarien ist der wahre Gott verborgen, und die Tatsache, dass diese ganze Konstruktion eine totale Illusion ist, wird verschleiert. Wenn wir zu der Zeit vor der Trennung zurückgehen, gab und gibt es nichts als den Geist Gottes, und alle Manipulationen des Egos sind darauf ausgerichtet, das Vergessen aufrechtzuerhalten.
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